1. Leseprobe
In diesem ersten Kapitel will ich dir aufzeigen, was ich unter einer Erkenntnis verstehe, wie du dieses Stadium erreichst, wie es dir hilft deine Zukunft erfolgreicher und glücklicher zu gestalten und vor allen Dingen, warum ich genau dies als den Weg zum MEISTER sehe.
Unmittelbar nach unserer Geburt sind wir nicht alleine überlebensfähig. Im Gegensatz zu vielen Tierarten sind wir als Endprodukt der Evolution nicht alleine dazu in der Lage. Wir sind noch nicht einmal in der Lage uns von der Stelle zu bewegen und liegen hilflos herum. Bald jedoch bist du herumgekrabbelt und es war für dich schon eine kleine erste Erkenntnis: Ich kann dahin, wohin ich will, sicher noch mit einer ganzen Menge Einschränkungen.
Es dauerte nicht mehr lange, dann wolltest du dich aufrichten, du wolltest unbedingt auf deinen zwei Beinen stehen und wolltest dich aufrecht bewegen. Du wusstest zwar nicht warum, ich weiß es auch nicht so genau. War dieses Wollen in deinen Genen verankert oder wolltest nur einfach nachmachen, was all die Großen um dich herum dir vormachten? Natürlich bist du gleich wieder umgefallen, bist jedoch nicht liegen geblieben, sondern du hast dich wiederaufgerichtet, wieder und wieder, immer wieder. Waren es einige hundert Versuche oder waren es mehrere tausend, ich vermute mal, dass es eher tausende waren. Du hast dir einige Male sehr weh getan, hast geschrien und geheult, hast es aber immer wieder versucht.
Und siehe da nach rund 10 Monaten und tausenden Versuchen bist du auf einmal die ersten Schritte alleine voran gewackelt. Nach wenigen weiteren Versuchen bist du schon recht sicher durchs Zimmer marschiert.
Und genau das war eine deiner ersten großen Erkenntnisse: Du kannst laufen! Du fällst nach dieser Erkenntnis auch nicht mehr auf den Hintern. Du bist durch. Nach all den unzähligen Versuchen, den Schmerzen, den Frustrationen, dem Glauben zwischendurch „das schaffst du doch nie“ ist in deiner Vorstellung eine Klarheit entstanden: Laufen ist das einfachste, das selbstverständlichste Ding der Welt. Du wirst nie mehr zweifeln und immer laufen können.
2. Leseprobe
Ich fuhr in unserem schönen Wiesbaden die Wilhelmstraße aufwärts in Richtung Kurhaus. Es war starker Gegenverkehr und von meinen beiden Fahrspuren war die rechte durch parkende Autos belegt. Vor mir versuchte der Fahrer eines in die Jahre gekommenen Mercedesmodells sein Gefährt in eine gerade frei gewordene Parklücke zu manövrieren. Ich war der erste Wagen, der warten musste und hinter mir bildete sich eine Schlange. Inzwischen beobachtete ich schon den dritten Versuch des Mercedesfahrers und das Hupkonzert der Autos hinter mir, verstärkte sich immer mehr. Die Erkenntnis, dass Hupen nichts nutzt, hatte ich schon einige Jahrzehnte, denn ich weiß, dies macht den Akteur höchstens wütend und unsicher und alles dauert noch länger und wird schwieriger. Ähnliches habe ich auch bei notorischen Linksfahrern auf der Autobahn oft genug erlebt, Lichthupe, Linksblinken, Hupen oder gar drohende Gebärden verlängern das Leiden nur und erzeugen eine zumindest unangenehme Stimmung.
Ich fahre in solchen Situationen entspannt hinterher, schaue mir unsere wunderbare deutsche Landschaft an, die ich bei konzentriertem Schnellfahren gar nicht so richtig mitbekomme und sage mir im Selbstgespräch: Das ist der Tribut, den ich an mein schnelles Auto zu zahlen habe und weiß, dass es bald wieder weiter geht. Zurück zur Wilhemstraße und zugegeben war ich heute nicht so gelassen, wie gerade beschrieben:
Inzwischen war nach einem weiteren Fehlversuch mein Vordermann nun zumindest so weit in die Parklücke gelangt, dass ich langsam weiterfahren konnte. Tatsächlich hatte sich bei mir auch etwas angestaut, zumal ich es wirklich eilig hatte und ich kam nicht umhin in den Wagen hinein zu schauen, der mich die ganze Zeit aufgehalten hatte. Was musste ich dort erkennen: Da saß ein Mann hinter einem Lenkrad, das mit zwei Hilfsknöpfen versehen war, und der Mann hatte keine Hände. Er bewegte mit seinen Armstummeln das Lenkrad über diese Hilfswerkzeuge.
Im gleichen Moment durchzuckte es meinen ganzen Körper, mir schoss das Blut in den Kopf, ich schämte mich vor mir selbst. Ich kann dir gar nicht richtig erklären, was da mit mir geschah. Es war kein Mitleid mit dem anderen Menschen, es war ein tief gehender Vorwurf an mich selbst, wie konntest du so reagieren. Innerhalb von einer Sekunde auf die andere schlugen meine Gefühle von Wut und Ärger um in Mitgefühl und Verständnis für ihn. Aber nicht nur für ihn, sondern von diesem Zeitpunkt an, für alle die irgendwie Probleme mit dem Einparken hatten und nicht nur beim Einparken, auch sonst in vielen ähnlichen anderen Situationen.
Das war eine einprägende Erkenntnis, ein Paradigmenwechsel, der mein ganzes zukünftiges Verhalten in ähnlichen Situationen verändert hat. Verständnis zu haben für Menschen, die aus irgendwelchen Gründen nicht so können, wie ich das erwartete, sei es nun ein körperliches Handicap, das Alter, die Jugend oder einfach die Tatsache, der kann das nicht so gut wie ich oder wie ich das angenommen hatte.
Dieses gerade hier geschilderte Geschehen ging mir immer wieder durch den Kopf und es kamen immer wieder neue Gedanken und Aspekte dazu, die Menschen um mich herum mit viel mehr Verständnis zu sehen, nicht zu schnell zu urteilen und besonders sich selbst nicht so oft als den Alleskönner zu sehen. Diese Geschichte hat ebenso nachhaltig meine Stimmung verändert, denn wen du dich über einen anderen Menschen ärgerst, mit Recht oder zu Unrecht, dann hast du nicht nur sofort selbst eine schlechte Stimmung, die dann vielleicht sogar noch länger anhält, sondern bescherst deinem Gegenüber eine genau so schlechte oder noch schlimmere Stimmung.
Wenn du nach einer solch miesen Stimmung wichtige Aufgaben zu erledigen oder andere Gespräche zu führen hast, färbt so etwas häufig auch noch darauf ab und es bringt dir meist schlechtere Ergebnisse. Mache also jedes Zusammentreffen mit einem anderen Menschen zu einem Fest der Harmonie, genieße es, ärgere dich nicht, du hilfst ein kleinwenig ihm, aber im Großen dir selbst.
3. Leseprobe
Wir leben häufig so vor uns hin, arbeiten hart und freuen uns, dass wir vorankommen. Dabei denke ich an eine Expedition im Dschungel, die mit großem Aufwand sich mit Macheten einen Weg durch die Wildnis bahnt. Da man annimmt, es wird Zeit bald anzukommen, arbeitet man sich immer schneller und heftiger vor.
Mein kleiner Rat für die Expedition im Dschungel und auch für andere Situationen im Leben: Manchmal ist es wichtig sich Zeit zu lassen, auf einen Baum zu klettern und zu schauen, ob man sich noch in die richtige Richtung bewegt. Das höchste Tempo nutzt nichts (im Gegenteil), wenn man in der falschen Richtung unterwegs ist.
Häufig machen wir Dinge, die wir machen, weil man sie halt so macht. Wir wissen gar nicht so recht, warum oder haben Pseudoantworten für uns selbst parat. Wir sind beeinflusst vom Außen, von anderen Menschen, von der Werbung und vielen Dingen um uns herum, also außen gesteuert, ferngesteuert. Mit diesem Buch möchte ich dir ein wenig die Eigensteuerung zurückgeben, die Initiative dir wieder in die Hand geben und zumindest dabei helfen, dass du dir Klarheit verschaffen kannst über das, was du wirklich willst.
Von den aktuell 7,5 Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben sehr viele ohne Plan und Ziel, weil sie in Umständen leben, die wir uns gar nicht vorstellen können und im Gegensatz zu uns geradezu chancenlos sind. Aber auch viele Zeitgenossen in unserem begehrenswerten Land wundern sich letztendlich, wenn sie dort ankommen, wo sie gar nicht hinwollten. Viele Andere haben Visionen, Träume und Ziele und leben vielleicht sogar nach einem Plan, nach einem Drehbuch, dass sie allerdings meistens nicht selbst geschrieben haben. Mir liegt es am Herzen, und das ist mein Ziel hier, dass du demnächst zu deinem eigenen Drehbuchautor wirst, dass du deine Pläne selbst gestaltest mit möglichst geringem Einfluss von außen.
Werde zum Regisseur deines Lebens!
Wenn du in deinem Leben selbst Regie führen willst und vorher sogar dein Drehbuch verfassen möchtest, ist es angebracht zu wissen, was du wirklich willst. Nicht, was die Anderen von und mit dir wollen, sondern was du willst, was wirklich wichtig für dich ist. Dazu ist es notwendig zu wissen was deine Werte sind, deine großen, tief in dir eingebetteten Lebensmotive, denn nur deren Erfüllung wird dir ein glückliches Leben bescheren.
Lass uns umschalten von Außen-oder Fremdsteuerung oder Autopiloten auf Selbststeuerung!
Allerdings ist die absolut wichtigste Erkenntnis: Verantwortung zu übernehmen für mein eigenes Leben und für die Situation in der ich gerade bin. Allzu leicht und allzu oft geben wir Verantwortung ab und sagen uns, das Wetter, die Zeit, die anderen Menschen, die Situationen sind verantwortlich für das was ist. Falsch, denn verantwortlich bin immer ich alleine! Nur wer die Verantwortung hat, hat auch die Macht die Situation wieder zu ändern, zu verbessern. Solange du die Verantwortung delegierst, delegierst du auch die Macht!
4. Leseprobe
Bevor ich nun in eine weiterführende detaillierte Betrachtung und Erläuterung meiner Philosophie einsteige, will ich einige grundlegende Gedanken formulieren, die meine Einstellung, die geistige Haltung zu dem gesamten Thema aufzeigen sollen.
Wenn ich mit irgendeiner Sache neu beginne, starte ich immer mit Anfangsschwierigkeiten, d.h. am Anfang ist der Weg immer sehr holprig. Dieser Anfangsweg ist mit Schwierigkeiten gepflastert, die sehr bald wie von selbst verschwinden und der steinige Pfad wird bald zu einem ausgebauten Weg, zu einer gut ausgebauten Straße und dann irgendwann zu einer perfekten Autobahn, auf der du nahezu zu deinen Zielen fliegst.
Sehr viele Menschen erreichen diese Autobahn nie und stolpern immer auf den steinigen Pfaden herum (und zwar immer wieder auf anderen), weil sie nie bereit waren lange genug den steinigen Pfad in Kauf zu nehmen, zu lernen, an sich zu arbeiten und sich weiter zu entwickeln. Allein dieses Gefühl der Weiterentwicklung ist bereits ein wunderschönes Glücksgefühl und Garant Großartiges zu leisten und zu schaffen. Mein ganzes Leben war ich immer dabei alles für meine persönliche Weiterentwicklung zu tun, auch wenn es mir nicht immer gelungen ist.
Yehudin Menhuin, ein genialer Geiger und Musiker, der 1960 in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten hat, sagte damals bei seiner Dankesrede: Wir müssen für das Unerreichbare kämpfen. Ein Satz, der erst einmal in sich unlogisch erscheint, der aber bei näherer Betrachtung, den gerade oben formulierte Sachverhalt unterstreicht. Seine Aussage hat mich damals derart beeindruckt, dass sie mir nie mehr aus dem Kopf gegangen ist und mir immer wieder die mentale Kraft gegeben hat einen Schritt weiter zu gehen.
Ich sehe hier in dieser Tatsache, dass in allen wichtigen Sachen des Lebens, erst einmal Anfangsschwierigkeiten überwunden werden müssen. Verbunden mit dem Wissen und der Akzeptanz darüber, ist diese Tatsache die Basis eines jeden erfolgreichen und glücklichen Lebens. Dieses Wissen und die Akzeptanz lassen mich einfach länger handeln, um dann den nächsten Level zu meinen Zielen, Träumen und Visionen zu erreichen.
Neben diesen Problemen am Anfang, den Schwierigkeiten, die uns so oft stoppen und unsere Entwicklung behindern oder ganz scheitern lassen gibt es ein weiteres Gesetz, dass letztlich das gleiche Ergebnis bewirkt: Das Gesetz der Plateaubildung. Dieses Gesetz sagt, dass auf jedem Weg des Lernens, der persönlichen Weiterentwicklung immer wieder einmal auf dem Weg nach oben ein Plateau entsteht, das bedeutet „die Entwicklung geht mal für eine gewisse Zeit nicht weiter“. Auch diese Tatsache behindert mich häufig bei meiner Weiterentwicklung oder lässt sie sogar insgesamt scheitern. Verstärkt wird diese Gefahr der Plateaubildung noch dadurch, dass dieses Plateau sich auch immer wieder mal nach unten neigt. Das bedeutet, ich habe das Gefühl mein Lernprozess geht nicht nur nicht weiter, sondern entwickelt sich sogar wieder zurück. Ich halte es für besonders wichtig diese beiden Gesetze zu kennen, das Gesetz der Anfangsschwierigkeiten und das Gesetz der Plateubildung und als drittes das Wissen, dass das bei jedem Lernprozess so ist. Denn nur wenn ich das weiß und eben mein Ziel nicht aus dem Auge verliere werde ich weiter machen und mit diesem Weitermachen meine Anfangsprobleme und die späteren Plateaus überwinden. Es geht eben nicht ohne.
Diese Tatsache habe ich für mich schon vor einigen Jahrzehnten in eine meiner Erfolgsformeln gefasst: Der Weg ins Paradies führt durch den Schmerz. Mit etwas anderen Worten und damit noch etwas deutlicher formuliert: Wenn du Fähigkeiten oder Dinge haben möchtest, die du gerne hättest, musst du vorher oft Dinge tun, die du nicht gerne tust.
5.Leseprobe
Den Begriff des Irrgartens als Titel für diese Buch habe ich gewählt, weil wir uns häufig wie in einem überdimensionalen Irrgarten bewegen, in dem wir manchmal jahrelang auf dem Weg zu unserem (scheinbaren) Glück sind und nach nicht endend wollenden Anstrengungen unser Ziel sogar erreichen, um dann bald danach festzustellen, wir sind dabei kein Stück glücklicher geworden, als wir es vor dem Beginn des Weges waren.
Ein Mann bewundert die wunderschöne Villa in einer der besten Gegenden seiner Stadt und in ihm reift immer mehr der Wunsch ebenfalls eine solche zu besitzen um seine Wohnträume wahr werden zu lassen. Ihm ist klar, mit solch einer Villa ist sein Glück besiegelt und die Menschen in dieser Villa sind sicher die glücklichsten der Stadt. Er arbeitet hart, viel härter als früher und länger und am Wochenende durch. Er gönnt sich kaum noch etwas, fährt nicht mehr in den Urlaub, macht sein eigenes Geschäft auf, hat auch damit Erfolg und nach mehr als 10 Jahren ist es soweit:
Er findet in einer noch besseren Gegend der Stadt eine noch schönere Villa und ist nun in der Lage diese auch zu erwerben. Mann, was ein tolles Gefühl seine Traumvilla erreicht zu haben, was ein tolles Gefühl seiner Familie und seinen Freunden alles zu zeigen. Jede Besichtigung in den nächsten Wochen mit den staunenden Besuchern ist eine Bestätigung seines Glücksgefühls.
Doch nach einem Jahr, spätestens nach zwei Jahren ist das große Glücksgefühl verblasst und der Zustand ist wie zu Beginn seiner Reise ins Glück.
Die gleiche Geschichte könnte ich hier aufschreiben von einem Mann, der von seinem Porsche oder Ferrari träumte und sich diesen Traum dann auch tatsächlich erfüllen konnte. Seine Glücksgefühle sind kaum zu beschreiben, als er das erste Mal mit seinem neuen Boliden durch die Stadt fährt, ja als der Wagen die erste Nacht in seiner Garage steht, geht er vor dem Schlafengehen nochmals runter in die Garage, streichelt über den metallischen Lack, setzt sich in die noch neu riechenden Ledersitze und legte seine Hände auf das ergonomisch geformte Lenkrad.
Auch seine Glücksgefühle verblassen mit zunehmender Zeit. Natürlich ist es angenehm in einem wunderschönen Heim zu wohnen und den geliebten Sportwagen zu fahren, aber die Normalität holt beide Protagonisten bald ein. Es gibt ausreichend Forschungsergebnisse, die belegen, dass materieller Reichtum den Glückslevel nicht auf Dauer nach oben verschiebt.
Im nächsten Beispiel betrachten wir eine junge, sehr attraktive Dame, die mit sich im Großen und Ganzen zufrieden ist, bis auf die Größe ihrer Oberweite. Sie hat jedes Mal gewisse Minderwertigkeitsgefühle, wenn sie die gut gefüllten Dekolletés ihrer Freundinnen bewundert und sie ist sich bald sicher, dass nur eine entsprechende Schönheitsoperation sie zu ihrem höchsten Glück bringen wird.
Es vergehen drei Jahre, in denen sie eifrig spart, Überstunden macht und sich nach den besten Schönheitschirurgen erkundigt. In dieser Zeit träumt sie regelmäßig davon bald das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt zu sein. Und dann ist es soweit, sie lässt die Operation durchführen und nach drei Monaten sind die minimalen Narben schon nicht mehr zu sehen und sie führt ihren Neuerwerb das erste Mal mit einem großartigen Dekolleté spazieren. In diesem Moment ist sie der glücklichste Mensch der Welt.
Doch auch bei ihr spielt die Zeit ihr gnadenloses Spiel, nach einem Jahr, allerspätestens nach 2 Jahren sind die Glücksgefühle verschwunden und alles ist wieder normal bezogen auf den Glückslevel. Sie ist zwar immer noch stolz auf ihre Oberweite, aber die großen Glücksmomente sind inzwischen lange vorbei.
Warum ist das so? Es ist die „hedonistische Anpassung”.
Dieses Gesetz der hedonistischen Anpassung bewirkt, dass weder materieller Reichtum noch Erreichen höchster Schönheitsideale nicht nachhaltig Glück bescheren und am Ende nur ein weiterer Weg im Irrgarten Glück war.
Dieses Prinzip der hedonistischen Anpassung wird besonders gut in dem Weltbestseller „The How of Happiness“ von Frau Professor Dr. Sonja Lyubomirsky beschrieben, erschienen im Jahre 2008. Sie studierte an den amerikanischen Paradeuniversitäten in Harvard und Stanford Psychologie und lehrt heute als Professorin für Psychologie an der University of California.
Durch ein staatliches Forschungsprogramm des National Institute of Mental Health hat sie sich 16 Jahre wissenschaftlich mit der Frage beschäftigt, was Menschen glücklich macht, aber auch mit der Frage, was sie nicht glücklich macht. Sie erforschte auch dieses Prinzip der hedonistischen Anpassung und gab ihm diesen Namen.
6. Leseprobe
Unter diesem Begriff der Umsetzungskompetenz fasse ich alle die Bezeichnungen wie Willensstärke, Willenskraft, Selbstdisziplin, Beharrlichkeit, Durchhaltevermögen und einige andere zusammen. Mir war schon von Anfang meiner beruflichen Karriere an bewusst, dass genau diese Umsetzungskompetenz den wesentlichen Unterschied ausmacht zwischen Gelingen und Scheitern der unterschiedlichsten Vorhaben. Für meine Geschäfte war es besonders wichtig, auf die Umsetzungskompetenz meiner Mitarbeiter und Geschäftspartner zu setzen. Da diese keine Angestellten, sondern größtenteils selbstständige Vertriebspartner waren, war die Methode von Befehl und Gehorsam nicht machbar und ich musste allein auf die eigene Motivation dieser Menschen abzielen. Meine geschäftlichen Erfolge lagen damals hauptsächlich in dieser Umsetzungskompetenz meiner Geschäftspartner begründet.
Schon sehr früh erkannte ich, dass die unterschiedliche Ausprägung dieser Umsetzungskompetenz sehr hoch ist. Einfach gesagt, manche Typen hatten sie und andere nicht. Meine Untersuchungen ergaben, dass diese Eigenschaft tief im Ego der Leute verankert ist und sehr früh geprägt wurde, was mir dann später der Marshmallowtest bestätigte. Die Schlüsselfrage war dann, ob bei den Leuten, bei denen diese Eigenschaft nicht so sehr ausgeprägt war, die Möglichkeit besteht hier eine Verhaltensänderung in Gang zu setzen. Meine in dieser Beziehung wichtigste Erkenntnis war dann, dass diese Umsetzungskompetenz bei den einzelnen Menschen nicht nachhaltig durch äußeren Einfluss zu steigern ist. Alle Motivationskünste gehen dabei langfristig ins Leere.
Einzige Ausnahme ist, wenn der Betroffene es selbst will. Wenn du also für dich erkennst, meine Umsetzungskompetenz ist der Schlüssel zu meinem Erfolg und zu meinem Lebensglück, dann und nur dann bist du auf dem richtigen Weg. Jetzt schließt sich natürlich die spannende Frage an:
Kann ich meine Umsetzungskompetenz steigern?
Ich wage ein vorsichtiges „Ja“.
A: Grundvoraussetzung ist, dass du das Richtige für dich erkannt hast. Dass du also klare Ziele hast und genau weißt, wohin du willst. Diese Ziele sind aus deiner eigenen Motivation entwickelt und wir haben gelernt, dass die intrinsische Motivation die besonders wirksame und anhaltende ist und dass dies auch eine ganze Menge mit meinen Werten zu tun hat. Deshalb haben wir uns im Kapitel vier so ausführlich mit unseren Werten beschäftigt. Es ist wichtig zu wissen, dass unsere Umsetzungskompetenz bereits mit der klaren Zielsetzung beginnt. Wenn ich mich also auf meine Ziele fokussiere ist die Chance diese auch umzusetzen deutlich größer.
B: Im Kapitel fünf haben wir uns sehr ausführlich mit dem Thema Stimmung auseinandergesetzt. Wenn ich mich in einer guten Stimmung befinde, bin ich in der Lage ein Höchstmaß an Energie in die Handlungen einzubringen. Mein Stimmungsbarometer schwankt sicher immer wieder auf und ab und es ist die Kunst, wie in diesem Kapitel beschrieben, die eigene Stimmung zu managen, sich immer “in Stimmung” zu halten und insbesondere sich nicht dieser positiven Stimmung vom Außen berauben zu lassen.
C: Was ich weiter oben mit dem “richtigen Tun” beschrieben habe, bezieht sich zu einem großen Teil auf die Planung. Eine gute Planung ist die Vorwegnahme zukünftigen Handelns. Je konkreter ich plane und mögliche kommende Schwierigkeiten in meiner Planung berücksichtige, um so höher sind die Erfolgsaussichten. Um in meinen früheren Beispielen zu bleiben: umso mehr wird der steinige Weg zur gut ausgebauten Autobahn.
D: Ich muss es nun Tun und damit ins Handeln kommen. Alles Entscheidende ist nun, aus den Zielsetzungen und Planungen eine Realität entstehen zu lassen. Dazu sind nun mein Selbstvertrauen und meine Selbstdisziplin gefragt. Gestärkt wird diese Umsetzungskompetenz durch die Entwicklung meines Willens. “Ich muss es wirklich wollen” und das brennende Verlangen mein Ziel auch zu erreichen. Jetzt zählt nur noch meine Disziplin. Bin ich ein Schwätzer, ein Verbalakrobat oder kann ich mich auf mich selbst verlassen, stehe ich es durch? Besonders zählt das, wenn Schwierigkeiten bei der Umsetzung auftauchen. Solange die Sonne scheint, geht alles einfach. Der Macher ist gefragt, wenn Probleme auftauchen.